Die Kirche Steffisburg - Aufwertung durch Restaurierung
Anfangs der 80-er-Jahre hatte ich das Glück, den Kirchgemeinderat Steffisburg zu präsidieren. In dieser Zeit wurde durch Architekt Willy Schranz die Kirche einer umfassenden Restauration unterzogen, die noch heute mustergültig ist. Die Kirchgemeinde nahm viel Geld in die Hand, und die Kirche erfuhr dadurch eine Aufwertung. Später hat die Kirchgemeinde nochmals Mut bewiesen und beim Unterweisungshaus einen Anbau realieiert, sodass sie nun im Oberdorf über ein funktionierendes und gut erreichbares kirchliches Zentrum verfügt.
Auf der Nordseite ist die Kirche als typischer Hallenbau des reformierten bernischen Barock (Abraham Dünz I) zu erkennen, ganz schlicht, mit wenigen und zurückhaltenden Oranmenten, fast etwas langweilig.
Auf der Südseite, d.h. wenn man vom Dorf durch die Treppe hochkommt, sieht man die wunderbare Struktur der früheren romanischen Fassade, die mit der pietra rasa - Technik verputzt wurde. Der Architekt hat zusammen mit der Denkmalpflege eine optimale Lösung gefunden, die alten romanischen Teile zu zeigen, ohne das Restaurierungsziel (Zustand im barocken Baustil von 1681) aus den Augen zu verlieren. Indem im Einverständnis mit der Denkmalpflege die fixe Bankbestuhlung durch sehr schöne stapelbare Stühle ersetzt werden konnte, wurde der Kirchenraum polyvalent nutzbar. Der Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert. Im Zuge der Restauration konnte man an der Südwand archäologische Grabungen durchführen, die ältere Ueberreste von Vorgängerbauten freilegten.
Leider war die Kirche frühmorgens geschlossen, als ich fotografieren wollte, ich werde Fotos vom Inneren der Kirche nachholen. Hier sind vor allem eine Mosestafel, die barocke Decke und die Fenster des Steffisburger Malers Max Schär zu erwähnen. Um diese Fenster entspannte sich damals eine Diskussion, weil sie eigentlich nicht in diesen Raum passen, für sich jedoch einen grossen künstlerischen Wert haben. Man entschied sich, die Fenster zu belassen.
