Kirchgemeinde Johannes Bern - Breitenrain
Seit dem 8. Juni 2017 bin ich "autokratischer Kirchgemeinderat" der Kirchgemeinde Johanns in Bern. Der Regierungsrat des Kantons Bern hat mir nämlich die vollen Kompetenzen eines Kichgemeinderates übertragen, weil der bisherige Kirchgemeinderat zurückgetreten ist. Ich firmiere und verantworte alle Entscheidungen als "besondere Verwaltung".
Ist die Kirchgemeinde am Boden? Nein, nein, keine Angst! Bis jetzt habe ich viele sehr spannende, egagierte und interessierte Mitarbeitende kennen gelernt. Warum es zum Shut Down gekommen ist, interessiert mich eigentlich nicht, ich muss es mal so hinnehmen, wie es ist. Vielleicht fehlt manchmal der "Teamgeist", es ist wie in einer Fussballmannschaft: der Coach muss dafür sorgen, dass elf gute Spieler auch noch zum gemeinsamen Spiel finden. Das packen wir an. Ich sage nicht wie Frau Merkel: "Wir schaffen das". Doch ich verspreche: "Wir wollen es versuchen - mit Gottes Hilfe".
Doch glauben Sie mir: Es ist eine ganz tolle Kirchgemeinde. Gerade weil die Mitarbeitenden ganz unterschiedliche Gaben haben, können wir viele Bedürfnisse abdecken - und das wollen wir auf jeden Fall beibehalten.
- Da wird es im Herbst ein Theater geben, das sich um Fragen der Reformation dreht: "Lied einer neuen Welt - Luther und Co proben den Aufstand". Ich bin selber gespannt, was sich dahinter verbirgt. Ich könnte mir vorstellen, dass es ziemlich provokativ ist, doch ist nicht gerade diese Herausforderung ein Zeichen der Reformation?
- Unsere Pfarrerin Frau Mjriam Wey macht im August / September eine Veranstaltungsreihe zu ethischen Fragen des Alters gestützt auf das Büchlein von Heinz Rüegger "Vom Sinn des hohen Alters" - ein Thema, das mich ganz speziell interessiert: 24. und 31. August, 7. September 2017, jeweils 14.30 Uhr
- Am Freitagabend gibt es um 19.00 Uhr immer ein liturgisches Abendgebet
- Am Sonntagmorgen 09.30 Uhr findet der Sonntagsgottesdienst, oft mit anschliessendem Kirchenkaffee und Beisammensein, statt.
- Ein Café Litéraire jeweils am letzten Freitagmorgen des Monats ermöglicht den Austausch für Bücherwürmer
- etc. etc. etc.
Uebrigens: Auch die früheren Kirchgemeinderatsmitglieder habe ich als sehr engagierte Leute kennen gelernt, dies gilt ganz speziell auch für die Kirchgemeinderatspräsidentin und die Vizepräsidentin, die viel mehr geleistet haben als man von ehrenamtlichen Leuten erwarten kann. Die Kirchgemeinde muss ihnen dankbar sein, dass sie alles versucht haben - auch wenn sie am Schluss resignieren mussten. Ich wehre mich gegen einseitige Schuldzuweisungen in der einen odere anderen Richtung. Manchmal muss man halt neu anfangen. Wir Oberländer sagen: "Was hingere isch, isch gmäjht" - "was geschehen ist, ist geschehen", jetzt schauen wir nach vorne.