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Von Locarno nach Ascona
Abgesehen von Madonna del Sasso und dem Kamelienpark gibt es von Locarno eher wenig zu berichten. Oder besser gesagt: Es ist ein Provinzkaff, im Vergleich zu Thun geradezu eine kulturelle Wüste. Selbst an Palmsonntag und den folgenden Tagen keine Konzerte, keine wirklich spannenden Filme, keine Attraktionen. Locarno lebt von der Promenade. Und offenbar von den Autos. Vor unserem Hotel "al pozz" findet am Sonntagnachmittag ein Autokorso übelster Sorte statt, der Lärmpegel ist fast nicht mehr erträglich. Offensichtlich ist man in Locarno (oder Muralto, wo wir uns nun befinden) nicht in der Lage, den Park-
Das Hotel "al pozz" hingegen ist durchaus empfehlenswert: in absoluter Nähe zum Bahnhof, grosse Zimmer mit Balkon und Sicht auf den See, freundliche Chefin, absolut sauber, wenn auch einfach und ohne Schischi eingerichtet (was uns aber besser behagt als die internationalen gestylten Kästen). Einzig das Frühstücksbuffet lässt Kreativität vermissen -
Das einzige, worüber ich alles andere als erfreut war, ist das Restaurant, bzw. die Bedienung: wie leider überall im Tessin besteht das Personal fast durchwegs aus ungelernten Ausländern, und fuchsteufelswild werde ich, wenn mir für zwei Personen einfach 4 Pizzen in Rechnung gestellt werden, wohl in der Hoffnung, der dumme Kunde merke es nicht, jedenfalls bleibt nach der Reklamation sogar jegliche Entschuldigung aus, sondern nach 10 Minuten kommt der Bursche lächelnd mit einer neuen, nun korrekten Rechnung. Man staunt: da gibt es im Tessin eine hohe Arbeitslosigkeit, doch angestellt werden Leute nicht nur aus EU-
Wer sich für Archäologie interessiert, kann auch dem Schloss Locarno einen Besuch abstatten. Ehrlich gesagt, kann ich mit diesen Steinen nichts anfangen, ich hätte lieber ein örtliches oder regionales Museum, welches über die Geschichte der Gegend informiert. Sowas finde ich aber nicht. Immerhin: von aussen ist das Schloss ganz ansehnlich, und mit dem Schlossfräulein vorne dran gewinnt es trotz Grau in Grau an Strahlkraft!
Wer es bunter und auch kulinarisch abwechslungsreicher mag, flieht in die Nachbarortschaft Ascona. Dies will allerdings erdauert sein, denn der Bus macht einen Riesenumweg, und er ist praktisch immer überfüllt. Dafür lohnt es sich, in den Gässchen von Ascona zu flanieren. Die Kreditkarte unbedingt zuhause lassen, denn Mode, Schuhe, Täschli (Täschligate....) sind da ausgestellt, da möchte frau sicher alles kaufen, und mit Kreditkarte wäre das ja auch kein Problem, bis dann zuhause die Rechnung präsentiert wird. Zum Glück ist mein Schlossfräulein bescheiden und begnügt sich mit dem Anblick der schönen Dinge, sodass ich trotz mitgeführter Kreditkarte nicht zu armen Tagen komme.
Alle Fotos: Apriil 2014
oben: Schloss Locarno und Schlossfräulein Margret
Mitte: Piazza Grande mit Tourist Toni (hält Ausschau nach Kultur, und findet "nur" Natur)
unten: Ascona